ITF 15k in Pärnu EST

  Mein erstes Turnier nach der kurzen Pause findet in Pärnu (Estland) statt. Am Sonntg früh ging es mit dem Flugzeug nach Tallin und von dort dann mit dem Uber-Taxi nach Pärnu. Die Plätze und das Hotel sind ok.

  Die Nummer 4 der Qualifikation zu sein, hat bei der Auslosung schon sehr geholfen. In der ersten Runde spielte ich gegen einen um ein Jahr jüngeren Letten und konnte in den entscheidenden Situationen konstanter spielen. Mit 7:6 und 7:5 erreichte ich die nächste Runde.

  In der 2. Quali-Runde habe ich heute gegen einen Tschechen (Nr. 11 gesetzt) gespielt. 6:2/6:4 lautete letztendlich das Resultat und bedeutet, dass ich zum ersten Mal eine Qualifikation bei den Herren überstanden habe. Mal sehen was die Auslosung bringt.

  In der ersten Runde des Hauptfeldes musste ich gegen einen anderen Qualifikanten spielen. Ein Hüne mit sehr gutem Aufschlag stand mir gegenüber und knallte mir 15 Asse ins Feld. Trotzdem fand ich zwischendurch Mittel und Wege den Ball auf dem ultraschnellen Belag ins Spiel zu bringen und dann Punkte zu erspielen. Bei eigenem Aufschlag rückte ich oft ans Netz vor und schloss viele Punkte mit dem Volley ab. Mit 6:4/3:6/6:3 holte ich einen weiteren ATP-Punkt und verschaffte mir die erneute Möglichkeit gegen eine Nummer zwei eines Turniers zu spielen.

  Beim Start des 2. Matches war ich noch überhaupt nicht auf dem Platz. Die Aufgabe eines Spielers beim Match zuvor liess mir keine Zeit, mich aufzuwärmen. Den verpassten Start konnte ich im ersten Satz nicht mehr ganz wett machen. 4:6 lautete das Score. Trotzdem war ich bei bester Spiellaune und die Ballwechsel waren äusserst intensiv. Zu Beginn des 2. Satzes zerrte sich mein Gegner nach einer langen Rally die Bauchmuskulatur. Bei seinem nächsten Aufschlag war dann fertig. Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste er aufgeben. 4:6/1:0 lautete der Stand. Ich war aber auch überzeugt, dass ich die Partie zu meinen Gunsten hätte entscheiden können. So stehe ich heute im Viertelfinal und spiele gegen den 19-jährigen Philip Florig aus Deutschland.

  Wenn's läuft, dann läuft's. Heute habe ich einen optimalen Start erwischt und den ersten Satz deutlich 6:1 gewonnen. Der 2. Satz ist nach einem harzigen Start leider verloren gegangen. Im Entscheidungssatz habe ich aber die Kontrolle wieder zurückgewonnen und ihn mit 6:3 zu meinen Gunsten entschieden. Verrückt! Auch wenn meine Trainer mir immer wieder gesagt haben, dass ich es drauf habe, hätte ich, vor allem nach den Resultaten im Frühling und im Sommer, nicht gedacht, dass es schon möglich wäre. Cool. Mein Gegner morgen ist die Nummer 6 des Turniers und spielt wie viele hier sehr flach und sehr schnell.

  Wiederum konnte ich mit einer guten Leistung die Ballwechsel vor allem in wichtigen Situationen für mich entscheiden. 7:6/6:4 hiess das Resultat und liess mich weiter vom Turniersieg träumen.

  Das Finale habe ich heute gegen die Nummer 8 des Turniers, einen Deutschen, gespielt. Mein erster Aufschlag hat mich heute leider etwas im Stich gelassen. Trotzdem habe ich meine Aufschlagspiele, wenn auch manchmal mit viel Mühe, bis auf eines durchgebracht und so den Grundstein für meinen Sieg gelegt. Zudem haben meine Grundschläge auch bei sehr aggressivem Spiel meist funktioniert. Nach Abwehr eines Satzballes gewann ich den ersten Satz 8:6 im Tiebreak und anschliessend auch den 2. Satz mit 6:4. Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Das ist wirklich verrückt! Mit den gewonnen Punkten sollte ich in die Top 900 vorrücken. Das wird mir bei vielen 15k-Turnieren ins Hauptfeld reichen, was die Sache um einiges erleichtert.

  Schon heute werde ich nach Riga fahren, dort übernachten und morgen früh mit dem ersten Flieger nach Heraklion unterwegs sein. Durch meinen Sieg kann ich dort gleich im Hauptfeld starten und muss gar erst am Mittwoch meine erste Runde spielen. So werde ich noch etwas Zeit haben, mich an die neue Unterlage zu gewöhnen.